Hier erst mal die Messung der rechten Seite ohne jede Glättung. Die Resonanz liegt hier bei unter 5 kHz und damit niedriger als bei meinem ersten Monolith, das ist der, der mittlerweile kaputt ist.
- mono1.jpg (106.65 KiB) 15438 mal betrachtet
Wie gesagt, das ist die Rohmessung auf meiner Station, dabei bitte berücksichtigen, dass ich immer noch keine Kompensation im Bassbereich meiner Messstation vornehme, unterhalb von 500 oder 600 Hz kann man sich auch gut 3 dB wegdenken.
Die leichte Erhöhung um 1 kHz stört mich ein wenig. Ich erinnere mich, das war neben der Reduktion der Eigenschwingung das, worauf ich bei der Abstimmung vom Acedia 40 am meisten geachtet habe.
Das Klingeln der Resonanz ist eindeutig, sieht aber schlimmer aus als es ist. Das sehen wir gleich noch detaillierter.
Die Erhöhung bei 10 kHz ist ein Frischepunkt, der müsste nicht sein, stört mich aber auch nicht besonders. Die starke Erhöhung bei 20 kHz ist ... keine Ahnung ... ich kann die messen, aber ich hör da nix von. Logisch eigentlich. Die Höhen sind, komischerweise schon ab 3 kHz, extrem sauber und nerven nicht wirklich. Sibilanz könnte man vermuten mit dem Peak, aber hab ich nicht.
Insgesamt klingt der Monolith 1060 sehr ausgewogen und ist tatsächlich für mein Gefühl eher auf der helleren Seite unterwegs. Ich weiß, das passt nicht zur Rohkurve, also schauen wir uns doch auch mal die psychoakustische Glättung an.
- mono2.jpg (99.08 KiB) 15437 mal betrachtet
Sieht immer noch wie die Kennlinie eines recht ausgewogenen dunklen Hörers aus. Doch stellt euch mal den Bassbereich 3 dB niedriger vor, wie oben schon angedeutet. Was fällt dann auf?
Richtig!
Der Buckel bei 1 kHz. Fast schon ein Lambdapeak. Das ist das helle. Der Höhenverkauf ist psychoakustisch ein wenig strubbelig ... aber wer die Kennline des genialen K812 kennt oder die vom HD800, der weiß dass diese Effekte sich durchaus nicht so negativ anhören, wie sie aussehen. Der Monolith klingt schon gut. Wenn da nicht diese Macke bei 1 kHz wäre. Genau das wird dem ein oder anderen bei der Rundreise auch im Ohr klingeln und zwar mehr, als die ach so schlimme Resonanz. Die ist psychoakustisch immer noch wahrnehmbar, aber dennoch nicht störend. Wie kommt das?
Schauen wir uns abschließend den Wasserfall an.
- monowf.jpg (239.43 KiB) 15437 mal betrachtet
Ich habe natürlich zuallererst dahin geguckt, wo ihr auch vergeblich sucht. Die Resonanz ist total unauffällig. Da schwingt nix auffällig nach. Generell sieht das Diagramm oberhalb von 3kHz sehr gut aus. Trotz Resonanz und den beiden höheren Peaks. Hier ist offensichtlich die Stärke des großen Gehäuses. Die kurzen Wellen finden nix zum reflektieren oder mitschwingen und schwupps ist es vorbei.
Aber augenscheinlich schwingt da ordentlich was nach was um die 1 kHz. Ohrenscheinlich auch, sagte ich ja schon. Da, wo auch die Erhöhung zu sehen ist, vorhin liebevoll als Lambdapeak gehört und bezeichnet. Da ist, meines Erachtens, das kleine Haar in der sonst leckeren Suppe. Hier ist auch der Grund, warum der ein oder andere der LCD-2 Fans den Monolith zwar mögen, aber nicht lieben wird. Das Verhalten gehört sich nicht. Nicht bei dieser Frequenz, die das menschliche Ohr am effektivsten wahrnimmt. Da kann leider auch ein EQ nur indirekt was dran machen, weil das Nachschwingen hier nicht kausal von den 3 dB abhängt, die energetisch zuviel aus dem Treiber kommen.
Das Gebrummel im Tieftonbereich ist beeindruckend, aber stört nicht. Der Bassbereich könnte vielleicht etwas "trockener" sein, kann man durch bessere Bedämpfung erreichen. Im SBAF kursieren ja auch Anregungen, die hintere Bedämpfung unter dem Gitter zu ändern. Das genau macht was an dieser Stelle und man kann den Bass je nach eigener Schreibweise "trockener", "knorriger" oder "federnder" machen, indem man für zügigeres Abklingen sorgt. Einfach.
All das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Der Monolith gefällt mit großer Sicherheit fast jedem. Er wird dabei nicht jedermanns Lieblingshörer, auf Grund seiner speziellen Charakteristik hat er schon was eigenes. Aber er wird Freunde finden. Viele Freunde.