Ein paar genauere Erläuterungen:
Hier übrigens nochmal die aktuelle Kurve, die ich halt umsetzen möchte:
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Sieht selbstverständlich sehr wild aus. Das ist aber halt das Ergebnis, wenn man sich mit Open Baffles beschäftigt, die so breit wie der Breitbänder sind. Unterhalb der Frequenz, die durch die Frontbreite vorgegeben ist, fällt der Frequenzgang nun mal mit 6dB/Oktave ab. Das hat nun mal den Nachteil, dass man mit Verstärkerleistung entgegen wirken muss. Ich habe das Gefühl, dass es mechanisch kaum die Belastbarkeit senkt, als wenn man eine dementsprechend breite Schallwand wählt, um weiter "runter zu kommen". Elektrische Belastbarkeit ist natürlich höher, nur ist die mechanische Grenze trotzdem früher erreicht, als dass vorher die Schwingspule abraucht.
Obenrum bedämpfe ich die Resonanzen (3700 und 4150 Hz) des Breitbänders und darüber lasse ich ihm etwas mehr Hochton.
Dann noch ein paar Kammfilter-Dämpfungen, wegen dem "natürlichen" Verhalten der Oben Baffle und für etwas mehr Pegel kappe ich die untere Grenzfrequenz verfrüht (ohne gehen sie tatsächlich auch bis 20Hz runter, was natürlich von Verzerrungen geprägt ist - da pro Seite 2x18cm TTs nur verwendet werden - der Subsonicfilter ist aber nicht zwingend notwendig, da er in der Praxis nicht viel ändert, wie ich merkte, als ich eine zweite Kurve für Pegel bis 20Hz testete).
Also, auch wenn es extrem aussieht, ist die Kurve definitiv mit Verstand entstanden (und das, kaum zu glauben - per Gehör - ich hätte das niemals versucht, wenn ich nicht eine wiederholbare Methode gefunden hätte, die auch abseits des Tieftons gute Ergebnisse liefert). Im Tieftonbereich kann man meiner Meinung nach recht einfach ohne Messtechnik eine glatte Kurve erzielen.
Nächster Vorteil der schmalen Schallwand ist das Rundstrahlverhalten. Normale OBs sind da nicht alzu ideal. Je schmaler jedoch (oder gleich "ohne Schallwand") desto gleichmässiger lässt sich das Bündelungsverhalten halten.
Naja, soviel jedenfalls dazu - somit dürfte nun aber klar sein, was ich in etwa vor habe.
Es geht mir um aktive Filterelemente, die zwischen Quelle und Verstärker liegen. Für dieses Projekt reicht mir ja eigentlich fest eingestellte Werte, aber da das Ergebnis der Open Baffle aktuell das Beste in Punkto Lautsprecherwiedergabe ist, was ich persönlich an meiner Anlage und diesem Raum hatte, wird es sicher noch weitere Projekte geben.
Ich habe den systemweiten Equalizer APO dafür genutzt und bislang halt meine Ohren + Sinusgenerator. Normalerweise traue ich selbst aber auch keinem der stolz sagt, dass seine LS per Gehör abgestimmt worden sind.
Da weiss ich selbst auch, wie mies die Ergebnisse eigentlich sind. Aber es klappt mit meiner Methode nun sehr gut und vorallem mit wiederholbarem Ergebnissen (bei anderen LS).
Ebenso versuche ich die Fehlerquellen gering zu halten, daher z.B. -> Breitbänder. Ich würde mir nicht anmaßen, dass ich ein vernünftiges 2- oder 3-Wege Filter hinbekommen würde, ohne Messequipment. Bei BB + Subwoofer ist das schon wesentlich überschaubarer.
Um mal etwas neues zu lernen, möchte ich das Ganze mit aktiven Filtern ausstatten. Brauchen tue ich es nicht, aber ab und an ohne PC im Signalweg auskommen zu können, wäre wirklich schön.
Ich denke auch, dass passive Frequenzweichen zu teuer sind, bei der Anzahl an Filtern, die ich bräuchte.
Ebenso denke ich (korrigiert mich, wenn ich falsch liege): Ohne Messequipment (ok, ein Multimeter habe ich
)sind derartige passive Kreise nicht möglich. Die Impedanz von Quellgerät und Verstärker jedoch ist ja normalerweise schnurrgerade, weshalb man da ja eher schon mit Lehrbuchformeln rechnen kann.
Sehe ich das richtig?
Aktuell geht es aber nur um ein Gerät für genau diese Box. Weitere Projekte würden ihre eigene Korrektur-Elektronik bekommen.
Es geht halt auch um das Lernen und den Bastelspaß.
Vielen dank schonmal