Grado Sammelthreat SR60e, SR80e, SR125e
Verfasst: Mo 21. Mai 2018, 07:44
Bisher hatte ich von Grado nicht so viel Gutes gehört und mit dem Vorurteil habe ich nicht mehr leben wollen.
Also wurden mir mal zu Testzwecken der 60er, 80er und 125er OnEar Kopfhörer zur Verfügung gestellt.
Punkt 1:
OnEar Kopfhörer mag ich eigentlich nicht...
...diese schon. Erinnern mich an meinen Koss Porta Pro, der superleicht und komfortabel ist. Das sind diese Grados auch. Netter Nebeneffek ist, dass selbst jetzt in der Sonne draußen die Ohren sehr gut atmen können. Durch die grobporiegen Polster gibt es genug Luft.
Punkt 2:
Grados klingen alle viel zu hell und haben ungünstige Peaks...
...messtechnisch wdachte ich auch "Katastrophe"! Weit gefehlt! Entweder leide ich an einem Knallschaden oder das Wirkprinzip von OnEars mit diesen vollflächigen Polstern ist wie bei IEMs eben auch deutlich anders und die Messungen sind mit OverEar-Messungen nicht vergleichbar.
Insgesamt bin ich überaus erstaunt über deren Klang auch wenn sie sich im Bassbereich nicht die verzerrungsfreisten Vertreter sind.
Besonders der 125er hat es mir aus dem Grado-Lowcost-Segment angetan.
Punkt 3:
Die Kopfhörer wirken "billig".
Dazu kann ich sagen, sie sind vom Aufbau einfach gehalten und ja, durch das viele Plastik wirken sie eher wie 20€ Kopfhörer. Die Kabel funktionieren, sind mir aber dennoch ein Graus. Statt Paracor wurde die einzelnen Adern offensichtlich durch irgendwelche Schläuche gezogen. Naja. Wenn ein Grado bei mir dauerhaft einzieht, dann wird hinsichtlich Kabel ordentlich gemoddet.
Klang allgemein
Alle drei Grados klingen sehr agil mit sehr schönem Bassbereich, hervorragendem Gesang und leicht betonten oberen Mitten mit ordentlicher Brillanz. Sie haben eine tolle offene und weite Bühne. Deren Dynamik ist ebenfalls gut. Als unbedingt hell würde ich sie nicht beschreiben, dennoch deutlich heller als ein HD660S. Ich würde sie Tonal ähnlich dem TH-X00 mit den Dekonis Schafslederpolstern einordnen. Von außen sieht es so aus, als sind alle drei baugleich. Die Treiber scheinen auch gleich zu sein. Und dennoch gibt es hörbare unterschiede.
SR60e
Mit knapp 100€ der preiswerteste Kopfhörer von Grado und kein schlechter. Allerdings ist er im Bass etwas zurückgneommen und in den oberen Mitten etwas "unausgeowgen".
SR80e
Für knapp 130€ ein Upgrade zum SR60e? Hmmm... im direkten Vergleich klingt der 80er etwas entspannter bei Musik wo viel los ist z.B. Heavy Metal. Sonst fällt mir kein großer Unterschied auf. Der Bass ist quasi identisch. Instrumente kreischen aber bisweilen mit ihm nicht.
SR125e
Tatsächlich meine Empfehlung dieser drei, wenn jemand unbdingt einen OnEar Grado testen möchte. Mit um 180€ allerdings auch nicht mehr ganz preiswert. Im Bass allerdings die beste Darstellung. Obere Mitten und Hochton ähnlich gut wie beim 80er jedoch im Hochton noch ein wenig präziser und entspannter. Tolles Teil. Lustig, hätte ich nieeeeee auch nur ein Gedanke dran verschwendet mir einen Grado zu bestellen.
Höre mit dem gerade Yello "Toy". Das gefällt mir richtig gut. Der Bass dürfte etwas Punch haben, das ist aber schon Kritik auf hohem Niveau.
Ansonsten klingt das alles schon fast "live".
Fazit
Hier zeigt sich einmal mehr, dass Messungen durchaus ihre Berechtigung haben, wenn es u Klangtuning usw. geht, doch nicht immer kann man aufgrund der Kurven wirklich Kopfhörer 100%ig ausschließen.
Also werde ich mich demnächst mal durch die Grados durchhören.
Ich kann die Einsteiger-Grados durchaus empfehlen, wenn jemand einen klaren und auch für mein empfinden möglichst natürlichen Klang mag. Einen Klang-Vorhang gibt es bei Grado jedenfalls nicht.
PS: Messungen folgen...
Also wurden mir mal zu Testzwecken der 60er, 80er und 125er OnEar Kopfhörer zur Verfügung gestellt.
Punkt 1:
OnEar Kopfhörer mag ich eigentlich nicht...
...diese schon. Erinnern mich an meinen Koss Porta Pro, der superleicht und komfortabel ist. Das sind diese Grados auch. Netter Nebeneffek ist, dass selbst jetzt in der Sonne draußen die Ohren sehr gut atmen können. Durch die grobporiegen Polster gibt es genug Luft.
Punkt 2:
Grados klingen alle viel zu hell und haben ungünstige Peaks...
...messtechnisch wdachte ich auch "Katastrophe"! Weit gefehlt! Entweder leide ich an einem Knallschaden oder das Wirkprinzip von OnEars mit diesen vollflächigen Polstern ist wie bei IEMs eben auch deutlich anders und die Messungen sind mit OverEar-Messungen nicht vergleichbar.
Insgesamt bin ich überaus erstaunt über deren Klang auch wenn sie sich im Bassbereich nicht die verzerrungsfreisten Vertreter sind.
Besonders der 125er hat es mir aus dem Grado-Lowcost-Segment angetan.
Punkt 3:
Die Kopfhörer wirken "billig".
Dazu kann ich sagen, sie sind vom Aufbau einfach gehalten und ja, durch das viele Plastik wirken sie eher wie 20€ Kopfhörer. Die Kabel funktionieren, sind mir aber dennoch ein Graus. Statt Paracor wurde die einzelnen Adern offensichtlich durch irgendwelche Schläuche gezogen. Naja. Wenn ein Grado bei mir dauerhaft einzieht, dann wird hinsichtlich Kabel ordentlich gemoddet.
Klang allgemein
Alle drei Grados klingen sehr agil mit sehr schönem Bassbereich, hervorragendem Gesang und leicht betonten oberen Mitten mit ordentlicher Brillanz. Sie haben eine tolle offene und weite Bühne. Deren Dynamik ist ebenfalls gut. Als unbedingt hell würde ich sie nicht beschreiben, dennoch deutlich heller als ein HD660S. Ich würde sie Tonal ähnlich dem TH-X00 mit den Dekonis Schafslederpolstern einordnen. Von außen sieht es so aus, als sind alle drei baugleich. Die Treiber scheinen auch gleich zu sein. Und dennoch gibt es hörbare unterschiede.
SR60e
Mit knapp 100€ der preiswerteste Kopfhörer von Grado und kein schlechter. Allerdings ist er im Bass etwas zurückgneommen und in den oberen Mitten etwas "unausgeowgen".
SR80e
Für knapp 130€ ein Upgrade zum SR60e? Hmmm... im direkten Vergleich klingt der 80er etwas entspannter bei Musik wo viel los ist z.B. Heavy Metal. Sonst fällt mir kein großer Unterschied auf. Der Bass ist quasi identisch. Instrumente kreischen aber bisweilen mit ihm nicht.
SR125e
Tatsächlich meine Empfehlung dieser drei, wenn jemand unbdingt einen OnEar Grado testen möchte. Mit um 180€ allerdings auch nicht mehr ganz preiswert. Im Bass allerdings die beste Darstellung. Obere Mitten und Hochton ähnlich gut wie beim 80er jedoch im Hochton noch ein wenig präziser und entspannter. Tolles Teil. Lustig, hätte ich nieeeeee auch nur ein Gedanke dran verschwendet mir einen Grado zu bestellen.
Höre mit dem gerade Yello "Toy". Das gefällt mir richtig gut. Der Bass dürfte etwas Punch haben, das ist aber schon Kritik auf hohem Niveau.
Ansonsten klingt das alles schon fast "live".
Fazit
Hier zeigt sich einmal mehr, dass Messungen durchaus ihre Berechtigung haben, wenn es u Klangtuning usw. geht, doch nicht immer kann man aufgrund der Kurven wirklich Kopfhörer 100%ig ausschließen.
Also werde ich mich demnächst mal durch die Grados durchhören.
Ich kann die Einsteiger-Grados durchaus empfehlen, wenn jemand einen klaren und auch für mein empfinden möglichst natürlichen Klang mag. Einen Klang-Vorhang gibt es bei Grado jedenfalls nicht.
PS: Messungen folgen...