mike99 hat geschrieben: ↑Di 10. Jul 2018, 17:10
Versuch einer Zusammenfassung:
Danke für die Zusammenfassung
mike99 hat geschrieben: ↑Di 10. Jul 2018, 17:10
- Ein linear abgestimmter Kopfhörer klingt nicht gut
Was soll ein linear abgestimmter Kopfhörer sein? Vermutlich ein Konstanter Frequenzgang am Trommelfell? Na gut, dass das nicht gut klingt weiß glaube ich heutzutage jeder.
mike99 hat geschrieben: ↑Di 10. Jul 2018, 17:10
- Die Messeinrichtung (B&K 4153) bildet nicht wirklich das menschliche Ohr nach
Akustisch schon. Nur ist der 4153 ein Kuppler mit vereinfachtem künstlichem Ohr, wo der Seal anders als bei echten oder anthropometrischen künstlichen Ohren. Wer mit einem 4153 Seal-Effekte akkurat messen will, hat sein Werkzeug falsch gewählt.
mike99 hat geschrieben: ↑Di 10. Jul 2018, 17:10
- Die Konstrukteure folgen dem Ansatz bei der Abstimmung auf das zu zielen was der Mensch wahrnimmt, NICHT was in Summe auf das Trommelfell auftrifft (Anm. meinerseits: Linkwitz hatte ja schon mit dem Röhrchen im Ohr mit entsprechender Korrekturberechnung gearbeitet und auch auf der letzten oder vorletzten Tonmeistertagung gab es wohl solche Messungen, mit dem bekannten Ergebnis, dass das was vorm Trommelfell landet deutlich vom eigentlichen Signal abweichen kann)
Wahrgenommen wird was auf das Trommelfell auftrifft - was denn auch sonst? Oder hören die Sennheiser Ingenieure mehr?
Was am Trommelfell ankommt lässt sich bei echten Menschen messen. Wurde schon unzählige Male gemacht, von Shaw, Hammershoi & Möller, Killion und diversen anderen.
Messkuppler wiederum wurden ja gerade so entworfen, dass hier das gleiche am (künstlichen) Trommelfell ankommt, wie beim durchschnittlichen Menschen - sonst wäre das Unterfangen auch sinnlos. So hört ein Messkopf natürlich das gleiche wie wir (innerhalb individueller Abweichungen). Was dem Messkopf fehlt ist die subjektive Komponente; die kommt dafür bei der Interpretation der Messergebnisse zum Einsatz.
mike99 hat geschrieben: ↑Di 10. Jul 2018, 17:10
- Eine Vorgehensweise ist mit trainierten Testhörern und Terzbandrauschen die empfundene Lautheit zwischen kalibrierten Lautsprechern im Hörraum und dem jeweiligen Kopfhörer abzustimmen, der Hörer regelt so lange nach bis das Signal vom Kopfhörer für ihn genau sol laut ist wie das Signal vom Lautsprecher. Die gewonnenen Ergebnisse werden dann mit einem per Kunstkopf gemessenen Frequenzgang verrechnet.
Da kommt die verteufelte Messtechnik plötzlich wieder zum Einsatz?
Tja, ist doch eine nette Methode, um eine Zielkurve zu entwickeln. Danach kann man die Abkürzung über eine vernünftige Kopfhörer Messung nehmen.
mike99 hat geschrieben: ↑Di 10. Jul 2018, 17:10
- Es gibt regionale Unterschiede, Amerikaner mögen mehr Bass als wir, man vermutet einen Einfluss des Klangs der gesprochenen Sprache
- Weitere Faktoren für unterschiedliche Vorlieben sind das Alter des Hörers, die Trainiertheit des Hörers.
Dazu aus der Harman Studie von 2015:
"Listeners with
more experience tended to prefer less bass and treble in
their headphones compared to listeners with less
experience. While the monotonic relationship between
listening experience and preferred spectral balance is
clear, the effect is quite small. On average, the most
experienced listeners preferred 1.1 dB less bass and 0.6
dB less treble compared to the levels preferred by the
listeners with no prior listening experience." (Olive et al. 2015)
Und weiter:
"The younger listeners, on average, preferred more bass
and treble in their headphone music reproduction than
the older listeners. The youngest listening group (15-25
years) preferred +2.3 dB more bass than the oldest
listening group (56+ years). The youngest listening
group also preferred about +0.5 dB more treble than the
next two oldest listening groups." (Olive et al. 2015)
Bezüglich regionaler Unterschiede:
"The preferred bass and treble levels in headphone
reproduction are plotted in Fig. 10 based on the country
of residence (Germany, China, USA, Canada). There
were no significant differences in preference amongst
the four countries with the exception of Germany. On
average Germans preferred about 0.5 dB less bass and
treble than their foreign counterparts. However, it is
important to point out that other factors (age,
experience) could account for the differences in
preference. For example, the German listeners were
slightly older (median age = 38 years) compared to the
younger Canadian (23 years), USA (30 years), and
Chinese listeners (31.5 years)." (Olive et al. 2015)