[Sammelthread] STAX Amps von Andreas Rauenbühler

[Daiyama]

Ah, ok der Antares V4 realisiert P-P mittels Transistor und SRPP mittels Röhren(?)

[kds315]

Nicht ganz: depletion FET vs Röhre

[Daiyama]

Ist für mich Laie so ziemlich das gleiche.

P.S. FET = Feldeffekt Transistor, also passt meine Aussage ja.

[kds315]

Hast Du jetzt einen Antares V4 und Antares SRPP Zuhause?
Wenn ja, wie sind die so im Vergleich?

Ja habe beide hier; der SRPP mit 4 Röhren in klassischer SRPP Schaltung und den neuen Antares V4 mit Push-Pull.

Schwer zu sagen was “besser” ist, was aber klar ist, beide sind eine erhebliche Steigerung zum vorhergehenden Modell!

Der PP-ANTARES den ich testweise hier hatte ist wieder auf den Weg zu Andreas; mein SRPP-ANTARES genügt mir vollauf.

[kds315]

Sind gerade dabei einen SRPP-AMP auf 20mA Ruhestrom umzustellen mit stärkeren Röhren; Netzteil packt das, ist getestet. Wird alles bischen wärmer aber soweit scheint das spannend zu werden; werde hier berichten, inbesondere ob das klanglich tatsächlich viel ausmacht ;-)

[Daiyama]

Was bedeutet stärkerer Röhren? Einen komplett anderen Röhrentyp?

[kds315]

Ja genau, mal sehen wie sich das macht. Die Dimensionierung der Schaltung muss natürlich angepasst werden an die anderen Röhrendaten...

[kds315]

So, ab heute ist testweise ein SRPP-ANTARES bei mir, modifiziert so dass der 4x20mA Ruhestrom fahren kann [T1m4 fährt 6mA (den habe ich), der Black Forest mit 8mA, der Standard-Antares fährt mit 7.5mA, der SRPP-Antares mit 12mA (den habe ich) und dieser SRPP-Antares hier mit 20mA pro Triode] - und wenn der Standard-ANTARES ein Hammer ist, der SRPP-ANTARES ein 500g Fäustel, dann ist dieser 20mA SRPP-ANTARES ein Vorschlaghammer!

KORREKTUR Ströme: T1m4 fährt mit 6mA, Black Forest 8mA lt. Firschi

Hab echt noch nie so einen Bass erlebt bei einem Elektrostaten, gepaart mit feinster Detailauflösung und grossem Raum!

Mein Freund hat da was wirklich beeindruckendes abgeliefert mit Gänsehaut und Fusswipp-Effekt!!

Und nein, ich habe ihm versprochen nicht preiszugeben was und womit er das gemacht hat..

[Firschi]

T1m4 fährt 4.7mA, der Black Forest wohl 5.8mA

Es sind 6.0mA und 8.0mA - zumindest wenn der Umbau von mir stammt.

[kds315]

Danke Dominik, ich hatte wohl die falschen Zahlen in Erinnerung. Ist korrigiert!

[Firschi]

Für den Leser wichtig wäre wohl noch, dass 3 unterschiedliche Röhrentypen zum Einsatz kommen.

[kds315]

Gerade nochmals Hörvergleich gemacht mit dem SR-007 Mk1 (nach dem 009) und den Amps:
- 20mA SRPP-ANTARES (4x unbekannte Röhren)
- 12mA SRPP-ANTARES (4x 6SN7GTB)
- 6mA T1m4 (CCS/ECC99 von Dominik)
[der T1M4 via Cinch und die beiden Antares' parallel via XLR auf gleiche Lautstärke gebracht am PRIMARE PRE; DAC war der CAYIN DAC11 zugespielt von HOLO AUDIO RED streamer via ROON - Qobuz ]

Der T1m4 schlägt sich erstaunlich gut, wird aber letztlich im Vergleich abgehängt.

Der 12mA SRPP ANTARES schlägt sich prima; der 20mA SRPP ANTARES jagt einem aber mit seinem so noch nie gehörtem Bass und seiner enormen Klarheit die Gänsehaut über den Rücken im Vergleich (sowohl mit dem SR-009 als auch mit gerade gehörtem SR-007 Mk1, der allerdings 6-7dB mehr braucht um gleich laut zu klingen) gerade wenn man so Sachen hört wie:

- Lola's Theme Recut (Radio Edit), The Shapeshifters
- Blagutten, 2L
- The Sound of Crying, Prefab Sprout
- WKND, Ledisi
- Stop Loving You, Toto
- Separate Ways (2023 Remaster), Journey
- Whole Lotta Love (remaster), Led Zeppelin
- Sunrise, Simply Red
- Mediterranean Sundance / Rio Ancho (live), Al di Meola, John McLaughlin, Paco de Lucia
- Breath Beside Me, De-Phazz
- According to John, Jocelyn B Smith
- Köln Concert,
- Pressure, Ashley Henry
- Touissant L'Overture, Santana

Die beiden SRPP-ANTARES haben gemeinsam, dass beide unerhört klar und wohlklingend sind, feinste Details aufzeigen auch und gerade bei sehr komplexen schnellen Stücken. Der Bass ist tief, fest, dynamisch und trocken ohne kalt zu klingen, Schlaginstrumente kommen präzise und gerade bei schnellen hochfrequenten Impulsen sehr fein aufgelöst; Stimmen sind wohlklingend ohne Schärfen (“Callas Test”). Die 20mA Variante hat den Vorteil eines noch intensiveren, tiefer reichenden, druckvolleren Basses. Beide ziehen eine breite und tiefe Bühne auf.

Technisch haben beide eine (-3db) Grenzfrequenz von ca. 60kHz, sind also linealglatt bis DC. Sinus, Dreieck, Rechteck werden präzise wiedergegeben ohne Verformungen bis weit über 20kHz. Die 20mA Variante zieht etwa 100Watt, die 12mA Variante etwa 80W; allerdings wird die 20mA Vatiante recht warm, über 60°C oberhalb der Röhren; die 12mA Variante wird nur etwa 48°C warm, noch anfassbar also.

Relativierend möchte ich sagen, dass der Unterschied des 12mA zum 20mA SRPP-ANTARES bei weitem nicht so gross ist wie der zum T1m4; wirklich schade dass ich meinen SIRIUS V9 verkauft habe und der POLARIS nicht mehr bei mir ist; hätte die gerne im Vergleich gehört...

Schwer zu sagen welche ANTARES-Variante die "beste" ist - vermutlich bleibe ich bei der 12mA SRPP-Variante, die 20mA wird mir etwas zu warm im kleinen Hörraum, besonders wenn man an die immer heisseren Sommer denkt.

[Staxi2017]

Nun frage ich mich, mit welcher Lautstärke du gehört hast.
Als Leisehörer wäre das Ergebnis wohl dann anders am L700

[kds315]

Nun, normalerweise höre ich mit max. 80dB; habe heute allerdings paar mal etwas mehr aufgedreht; der positive Effekt ist aber m. E. nach linear und nicht Lautstärke abhängig!

[kds315]

Übrigens bietet mein Freund einen 20mA-SRPP-ANTARES an für EUR1.000, den SRPP-Umbau eines vorhandenen Standard-ANTARES für EUR450.
Er sieht den prädestiniert für den Einsatz am X9000 und dem SR-007.

Einen Alpha Centauri kann er aus Platzgründen und wegen Netzteil-Beschränkung allerdings nicht auf SRPP umbauen!

Bei Interesse bitte Kontakt über mich (email, besser als PM)

[kds315]

Der 20mA-SRPP-ANTARES ist verkauft; bin mal gespannt was der Käufer ggf berichten wird!
Mir wurde der leider etwas zu heiss, die 100W Leistungsaufnahme wird ja an die Umluft abgegeben.

[Thomsen]

Der Polaris V3 Push/Pull ist seit einer Stunde da und ich geniesse die ersten Eindrücke am SR-X9000.......(erstmal nur testweise bestellt)

[kds315]

Na da bin ich mal gespannt wie sich der im Vergleich zum Carbon macht…

[Thomsen]

Gut! Leider war unsere Session mit dem V1 zu lange her, um hier zu vergleichen. Aber den großen Raum macht der V3 immer noch. Hohe Auflösung und kräftiger u. kontrollierter Bass. Das wird sicher eine harte Entscheidung, ob ich den V3 erwerbe, und ob einer und welcher der Amps oder keiner wieder geht.
Ich lasse mir aber Zeit und werde mir ein genaues Bild machen.
Werde sicher noch berichten......

[Thomsen]

Also der Polaris V3 ist schon ein absolut geiles Teil mit dem SR-X9000. Der Klang unterscheidet sich doch in manchen Dingen deutlich vom Carbon. Auflösung und Separation sind wahrnehmbar höher.....dadurch gewinnen Separation, Ortbarkeit und Imaging. Der Raum und Tiefe, Präzision und Größe des Raums machen am SR-X9000 schon fast sprachlos. Der Bass ist knochentrocken, aber singt (klingt null rausgepresst wie z.B. am SRM717 ab und an, sondern der schwingt ganz locker und selbstverständlich) und ist immer Herr der Lage. Vor allem der Oberbass klingt sehr, sehr kontrolliert und druckvoll. Die Auflösung bringt keine Schärfen und keinen Nervfaktor mit.

Technisch ist der Amp meines Erachtens besser als der Carbon. Was die tonale Präferenz angeht, bin ich mir noch nicht schlüssig? Vielleicht möchte ich beide? Der Carbon ist etwas dunkler, was den Tiefbass perzeptiv etwas nach vorne bringt. Der Polaris V3 kann's aber auch :-).

Ich bin allerdings noch nicht zu eher a/b-mäßigen Vergleichen gekommen. Das kommt später. Jedenfalls gefällt mir der Mjölnir Carbon optisch besser. Und seine sehr kompakte Form hat auch was für sich wie auch das angenehmer laufende Poti. Dafür hat der Polaris die Möglichkeit 2 Quellen anzuschließen....was ich auch nutzen würde. 2 Ausgänge sind in meinen Augen eher nice to have, aber brauche ich nicht.

Bis jetzt habe ich sehr viel Spaß mit dem Teil :-)

[kds315]

Übrigens: der POLARIS hat keine "zwei Eingänge"!! Die RCA sind auf die XLR gebrückt und der Minuspol ist intern auf Masse gelegt - also VORSICHT, KEINE verschiedenen Quellen anschliessen Thomas, sonst wird ev der Ausgang deines DACs (or whatever) kurzgeschlossen!!

Andreas sollte das ggf in seiner Beschreibung erwähnen!

[mannitheear]

Übrigens: der POLARIS hat keine "zwei Eingänge"!! Die RCA sind auf die XLR gebrückt und der Minuspol ist intern auf Masse gelegt - also VORSICHT, KEINE verschiedenen Quellen anschliessen Thomas, sonst wird ev der Ausgang deines DACs (or whatever) kurzgeschlossen!!

Andreas sollte das ggf in seiner Beschreibung erwähnen!

Beim Alpha Centauri gibt es einen Umschalter von Cinch auf XLR. Ist das beim Polaris anders?

[kds315]

Ja, genau dasselbe; denke auch intern legt der Schalter den XLR-Minuspol auf Masse (warum sollte Andreas das auch anders machen bei allen seinen Geräten die so bestückt sind?).

Das Problem existiert ja nur wenn ein Gerät mit XLR angeschlossen ist und man den Schalter DANN auf Cinch stellt, das schliesst dann den Minus-Ausgang des Gerätes kurz! ODER beim UMstecken; man hatte ein Cinch-Gerät dran und steckt auf XLR um und vergisst den Schalter umzulegen.

[kds315]

MEIN FEHLER!!

Habe Andreas gefragt - die Klarstellung: “O-Ton”

“Polaris, Electra, AC und Sirius haben einen "echten Umschalter", hier werden XLR und RCA getrennt, im Gegensatz zum Antares und Sirrah, dort sind XLR+ und RCA miteinander verbunden und beim Umschalten auf RCA wird lediglich -In auf Masse gelegt. Gleichzeitig zwei Quellen anzuschließen würde da sowieso keinen Sinn machen.”

[bele73]

Da bin ich ja in den richtigen Thread hineingestolpert. Ich habe gerade wieder ein Budget für mein Hifi-Hobby übrig und überlege mir einen high-amp Verstärker zu kaufen. Was man so liest in den Foren hört sich ja recht vielversprechend an. Insbesondere die Push-Pull Varianten des Polaris und Alpha Centauri könnten da für mich in Frage kommen. Hat denn hier schon jemand den Alpha Centauri Push-Pull gehört?
Momentan betreibe ich meinen SR-007 an einem T8000, der macht eine recht gute Figur mit kräftigem Bass und ordentlicher Auflösung, könnte mir aber vorstellen dass mit dem richtigen Verstärker da noch mehr geht.
Ich hatte auch schon in Betracht gezogen einen high-amp selbst zu bauen, Know-how und Equipment sind vorhanden, lediglich die Zeit dazu fehlt. Und die Push-Pull Varianten sind auch nicht als DIY zu haben.

Gruß
Bernd

[kds315]

Hier eine klangliche Einschätzung meines Audio -Freundes Micha (“toledo”) zum 20mA SRPP-ANTARES (das ist ein in SRPP-Schaltung umgebauter Rauenbühler ANTARES mit stärkeren Röhren der mit 20mA Ruhestrom fährt - meiner fährt mit 12mA):

Für mich ist dieser Antares eine dicke Empfehlung an Leute die sich einen Carbon nicht leisten oder gönnen wollen.

Der Antares ist gegenüber dem Carbon etwas heller und in fast allen Disziplinen seehr gut.

Der Carbon hat ein etwas dunkleres Klangbild und einen mächtigeren Bassbereich welcher für meine Ohren einfach schöner ist.

Doch den Solaris hängt der Antares in punkto Kraft locker ab,dem fehlt einfach was für einen 007.

[kds315]

Da bin ich ja in den richtigen Thread hineingestolpert.

Nun am besten ist es sich so einem Amp in aller Ruhe zuhause anzuhören - darum erlaubt Andreas ja den Test mit Rücksendung bei Nichtgefallen!

Der POLARIS ist das derzeitige Topmodell und wirklich aussergewöhnlich gut (hatte den hier). Der kommt an den KGSSHV CARBON ran. Klingt nach Transistor aber ohne jegliche Schärfe.

Den AC in PP-Ausführung habe ich noch nicht gehört, denke aber dass der den typischen Röhrenklang behalten hat bei noch besserer Auflösung.

[bele73]

Also wenn ich die Aussage von Thomsen richtig interpretiere steht der Polaris bezüglich Bass etwa auf Augenhöhe mit dem Carbon, ansonsten ist der Carbon abgehängt.
Andreas meinte der Alpha Centauri hat eine noch etwas feinere Auflösung als der Polaris spielt etwas weicher, röhriger, hat ebenfalls einen trockenen Bass aber nicht ganz so druckvoll wie der Polaris. Mhmm, das wird eine schwere Entscheidung.

[Thomsen]

Hm, der Polaris geht halt tonal in eine etwas andere Richtung wie ein Mjölnir Carbon (der womöglich noch ein Tick mehr in eine warme Richtung wie die Carbons anderer Erbauer geht).

Muss da aber zum kommenden WE weiter vergleichen. Was am Polaris am Stax SR-X9000 besser gefällt, kann auch tagesformabhängig sein, oder von der Mischung der Aufnahme oder Genre-abhängig sein.....unabhängig von den technischen Fähigkeiten wie BassKONTROLLE, Auflösung oder Bühnenbreite und Holografie.
Und zu guter Letzt spielt das verwendete Stax-Modell eine Rolle. Bei einem einem eher helleren 009 ist der Polaris vielleicht ein nicht ganz so gutes Match (je nach Geschmack), bei einem eher dunklerem u. nicht so wirkungsgradstarken 007 kann das aber eine gute Synergie sein....dem haucht der Polaris sicher Leben ein mit seiner Power und belebt auch ein wenig den Hochton. Der X9000 liegt so in der Mitte, und ich bin noch zu keinem abschließendem Urteil gekommen. Ich hatte in der kurzen Zeit mit dem Polaris Hörsessions, die mich absolut begeistert haben....es kam aber auch schon vor, dass es bisschen too much war.
Dennoch ist der Polaris insgesamt sehr neutral. Und wenn ich ihn erwerben sollte, dann erstmal als Alternative für die Momente und Aufnahmen, wo es passt.

Denke auch.....selbst hören u. ausprobieren ist immer gut. Und da die Tagesform beim Hören zumindest bei mir stark schwanken kann, bin ich ganz froh, dass ich mir 2 Wochen Zeit nehmen kann.

[bele73]

Danke Thomsen für deine ausführliche Darstellung, das hilft doch etwas weiter. Ich denke ich werde es mit dem Alpha Centauri versuchen, wenn dieser wieder verfügbar ist. In 2 Wochen soll wieder einer verfügbar sein. Ich werde mich revanchieren und darüber berichten.